Sie werden innerhalb der Gastfamilie nach ihren Wünschen und Möglichkeiten unterstützt und begleitet. Die Familie sowie die Besuchsperson erhalten eine fachlich-qualifizierte Beratung und Begleitung durch die Mitarbeitenden des Jacob-Meyersohn-Wohnverbundes.
Seit 2003 ergänzt diese besondere Wohnform für Menschen mit Behinderungen die Angebote des Jacob-Meyersohn-Wohnverbundes.
Die Besuchsperson kann für längere Zeit oder auf Dauer in einer Familie leben. Das Zusammenleben wird durch ein Fachteam begleitet. Im geschützten Rahmen der Familie kann auf die Bedürfnisse der Besuchsperson eingegangen werden. So können alltagspraktische Fähigkeiten und soziale Kompetenzen ausgebaut werden. Zwischen Besuchsperson und Familie entstehen stabile persönliche Beziehungen.
Ein Wechsel in das Ambulant Betreute oder stationäre Wohnen ist bei veränderter Lebensplanung möglich.
Für die Besuchsperson besteht die Möglichkeit, die Freizeitangebote des Jacob-Meyersohn-Wohnverbundes zu nutzen.
Gastfamilien können Familien, Paare oder Einzelpersonen sein, die bereit sind, Menschen mit Behinderung unvoreingenommen zu begegnen, sie in ihrem Zuhause aufzunehmen und in ihren Familienalltag einzubeziehen. Notwendige Voraussetzung für eine Aufnahme ist die Möglichkeit, ein eigenes Zimmer für die Besuchsperson bereit zu stellen, ausreichend Zeit für die Begleitung der Besuchsperson zu haben und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Fachteam.
Das Betreute Wohnen in Familien ist ebenso eine Möglichkeit der Weiterbegleitung für Familien, die ein Pflegekind mit Behinderung bei sich aufgenommen haben, dass das 18. Lebensjahr erreicht hat.
Für die Begleitung der Besuchsperson erhält die Familie eine monatliche Aufwandsentschädigung. Hinzu kommt eine Pauschale für die Kosten der Verpflegung und der Unterkunft. Zur Entlastung hat die Familie einen Urlaubsanspruch von 28 Tagen im Jahr. Neben anderen Möglichkeiten zur Begleitung der Besuchsperson kann in dieser Zeit das Kurzzeitwohnen in Anspruch genommen werden. Hierzu kann das Kurzzeitzimmer im Jacob-Meyersohn-Haus genutzt werden.
Die Mitarbeitenden des Fachteams führen bei Interesse an dieser Wohnform unverbindliche Vorgespräche mit Familien und Menschen mit Behinderungen.
Die Besuchsperson und die Gastfamilie werden vom Fachteam zusammengeführt. Nach einer intensiven Phase des Kennenlernens ist ein Probewohnen in der Familie möglich. So können Besuchsperson und Familie im Alltag entscheiden, ob sie sich ein Zusammenleben vorstellen können. Das Probewohnen wird in Gesprächen mit dem Fachteam reflektiert.
Wenn die Familie und die Besuchsperson sich für ein Zusammenleben entscheiden, wird nach den Vorgaben des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe als Kostenträger eine Vereinbarung mit dem Wohnverbund geschlossen, in der Rechte und Pflichten festgelegt sind.
Das Fachteam steht als Ansprechperson bei Fragen zur Verfügung. Familie und Besuchsperson werden Begleitung, Beratung und Unterstützung im Alltag und bei administrativen Angelegenheiten angeboten. Die Begleitung erfolgt durch regelmäßige Hausbesuche und Telefonate. Die Intensität der Kontakte richtet sich nach den Bedürfnissen von Familie und Besuchsperson.
Zwei mal im Jahr werden alle Familien zu einem Treffen eingeladen. Dort besteht die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen.
Beate Koopmeiners und Catrin Sühlmann
