Psychisch erkrankte Menschen
Betroffene Menschen stehen immer wieder vor dieser bangen Frage. Häufig entscheiden sie sich, ihre psychische Erkrankung zu verschweigen, aus Scham und aus Angst vor erlebter oder vermuteter Ausgrenzung. Eine psychische Erkrankung gilt immer noch als Tabuthema. Die Folge ist oft eine zu späte Behandlung mit dem Risiko einer Verschlimmerung oder Chronifizierung oder eine dauerhafte Belastung durch die erforderliche "doppelte Buchführung". Neben den unübersehbaren Beeinträchtigungen der Lebensqualität betroffener Menschen und ihrer Angehörigen rücken zunehmend die alarmierenden gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen "Kosten" psychiatrischer Erkrankungen in den Blick und fordern heraus, die Behandlungsbemühungen zu intensivieren. So ist fast jede dritte Erwerbsunfähigkeitsrente mit psychischen Erkrankungen oder Verhaltensstörungen begründet. Psychisch kranke Menschen sind besonders häufig von beruflichem Abstieg und Arbeitslosigkeit betroffen. Demgegenüber belegen die Gesundheitsreports der Krankenkassen, dass Arbeitslosigkeit das Risiko erhöht, an einer psychischen Störung zu erkranken oder bereits bestehende Symptome zu verschlimmern.