Eingliederung behinderter Menschen in das Arbeitsleben
Nach Ablauf der beruflichen Bildung wird gemeinsam mit dem Maßnahmeteilnehmenden entschieden, ob die berufliche Zukunft in der Werkstatt liegt, auf einem Außenarbeitsplatz oder in einer Beschäftigungsform auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.
Eingangsverfahren
Im dreimonatigen Eingangsverfahren erfolgt die Diagnostik der beruflichen und persönlichen Fähigkeiten des Maßnahmeteilnehmenden, Ergebnisse aus Beobachtungen, standardisierten Testverfahren, Arbeitserprobungen führen zur Erstellung eines individuellen Fähigkeitsprofils. Im Eingangsverfahren werden die Wünsche, Neigungen und Erwartungen des Maßnahmeteilnehmenden vorrangig berücksichtigt. Hierzu erfolgen regelmäßige gemeinsame Auswertungsgespräche mit der Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung und der Bildungsbegleitung. Zum Abschluss des Verfahrens wird in einem gemeinsamen Abschlussgespräch ein individueller Eingliederungs- und Bildungsplan erstellt. Dieser Eingliederungsplan dient als Grundlage für die weitere berufliche Perspektive und Ausrichtung des Maßnahmeteilnehmenden.
Berufsbildungsbereich
Fachkräfte für Arbeits- und Berufsförderung des Teams Abteilung für Menschen mit psychischen Behinderungen in der Zweigwerkstatt Am Sandkamp. Tanja Ross (links), Ute Berlekamp.
Die berufliche Qualifizierung im Berufsbildungsbereich erfolgt im Laufe von zwei Jahren in mehreren Berufsfeldern. Die beruflichen Bildungsangebote sind modulartig ausgerichtet und orientieren sich an den herkömmlichen Rahmenausbildungsplänen. Unterschiedliche Lernvoraussetzungen von Maßnahmeteilnehmenden können somit individuell berücksichtigt werden. Der Bildungsprozess wird von der Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung und der Bildungsbegleitung intensiv begleitet und mit dem Maßnahmeteilnehmenden reflektiert.
Fachkräfte für Arbeits- und Berufsförderung des Teams an der Edisonstraße. (v. links) Jörg Rademacher, Manfred Gehring, Christian Ransmann, Beate Wellbrock-Tusche, Jens Gebhardt
In Form von begleitendem Unterricht und Kursen werden theoretische, praktische, persönliche und soziale Kompetenzen erweitert und geschult. Da die berufliche Bildung praxisnah gestaltet ist, sind Praktika Projekte und Exkursionen wichtiger Bestandteil des Berufsbildungsbereiches.
Bildungsbegleitung
Die Bildungsbegleitung ist zuständig für die Umsetzung der Qualifizierungsplanung während der Berufsbildungsmaßnahme. Grundlage der Bildungsbegleitung ist der Ansatz des lebenslangen Lernens. und der Qualifizierung der zur Verfügung stehenden Ressourcen des Maßnahmeteilnehmenden. Während der beruflichen Bildung ist eine konstante personelle Bildungsbegleitung gesichert. Nach dem Wechsel in den Arbeitsbereich kann es entsprechend der Veränderung des Arbeitsplatzstandortes zu einem Wechsel der Bildungsbegleitung kommen. Dieses wird gemeinsam mit dem Maßnahmeteilnehmenden besprochen.
Berufliche Bildung im Arbeitsbereich
Die berufliche Bildung der Maßnahmeteilnehmenden wird nach Beendigung der Berufsbildungsmaßnahme individuell und gezielt im Arbeitsbereich der Caritas-Emstor-Werkstätten weitergeführt. Alle Maßnahmeteilnehmenden können zur Steigerung der individuellen Leistungsfähigkeit und zur Förderung der persönlichen Entwicklung an Maßnahmen teilnehmen. Ziele werden gemeinsam besprochen, kontinuierlich überprüft und dem aktuellen Stand angepasst. Die Organisation der Maßnahmen wird vom Sozialen Dienst koordiniert und im Rahmen eines Maßnahmekataloges veröffentlicht.