Schulung im Centro S. Antonio der Caritas Rheine
In den letzten Jahren haben sich vor allem viele Arbeitsnehmer aus süd- und osteuropäischen Ländern in Rheine niedergelassen. Ihnen und ihren Angehörigen gelingt es in den meisten Fällen ohne Unterstützung ihren Lebensunterhalt und Alltag zu bestreiten. In der anfänglichen Überbrückung von Sprachbarrieren bleibt es manchmal allerdings nicht aus, dass doch Hilfe in Anspruch genommen werden muss. Wenn beispielsweise Probleme bei der Verständigung in Arztpraxen oder Behörden auftreten, können sich diese mit einer Anfrage zur Sprachmittlung an die Caritas Rheine wenden.
Mit dem Begriff der Sprachmittlung wird ein Dienstleistungsangebot des Dolmetschens zur Verbesserung der sprachlichen Verständigung zwischen Mitarbeitenden von Einrichtungen aus den Bereichen Soziales, Bildung, Verwaltung und Gesundheit und den Ratsuchenden verstanden. In den meisten Fällen handelt es sich um Arztbesuche, Behördengänge und die Kontakte mit Schulen und Kindertagesstätten. Seit 2015 wird der Sprachmittler-Pool durch den Fachdienst Migration und Integration des Caritasverbandes Rheine angeboten. Im Rahmen des Migrations- und Integrationskonzeptes der Stadt Rheine sind 2017 zusätzlich zwei besonders spezialisierte Sprachmittler-Pools für den Bereich Gesundheit und Bildung entstanden. Die hier eingesetzten Sprachmittelnden verfügen über eine psychologische, pädagogische, therapeutische oder medizinische Vorbildung oder sind bereits langjährig als Sprachmittelnde tätig, sodass sie über genügend Erfahrungswerte verfügen, die sie für manchmal sehr sensible Themen qualifizieren.
Um die Qualität der Sprachmittelnden so hoch zu halten, werden sie regelmäßig von der Bildungseinrichtung "TAPS" - Transkulturell Arbeiten in Psycho-Sozialen Berufen aus Münster in gemeinsamen Trainings fortgebildet. Die ganztätige Schulung wurde von der Erziehungswissenschaftlerin und Ethnologin Eva Dietrich im Centro S. Antonio, dem Interkulturellen Begegnungszentrum der Caritas Rheine, durchgeführt und von den Mitarbeiterinnen des Sprachmittler-Pools, Tatjana Isbrecht und Daniela Seibert, begleitet. Die Teilnehmenden der Schulung setzten sich intensiv mit den Aufgaben der Sprachmittelnden, sowie der eigenen Rolle in Übersetzungssituationen auseinander. Auch der Umgang mit schwierigen Übersetzungssituationen wurde ausführlich behandelt und mit Hilfe von Rollenspielen veranschaulicht. Selbstverständlich blieb auch genügend Zeit für den gemeinsamen Austausch. Diesen haben auch alle Beteiligten sichtlich genossen, nachdem man bedingt durch die Pandemie keine Veranstaltungen in Präsenz durchführen konnte.
Der Sprachmittler-Pool deckt 30 Sprachen ab und wird stetig erweitert. Interessierte können sich an die zuständigen Mitarbeiterinnen Tatjana Isbrecht unter der Telefonnummer 05971 862-339, E-Mail unter tatjana.isbrecht@caritas-rheine.de oder Daniela Seibert unter der Telefonnummer 05971 862-760 oder per E-Mail an daniela.seibert@caritas-rheine.de wenden. Aktuell besteht großer Bedarf an Sprachmittelnden für Polnisch, Albanisch, Bulgarisch, Mazedonisch, Farsi und Dari.