Über die Weiterentwicklung der heilpädagogischen Kindertageseinrichtungen sprach FDP-Landtagsabgeordneter Alexander Brockmeier (3.v.l.) bei seinem Besuch im Dreikönigs-Kindergarten mit (v. l.) Gitta Thiede (Therapeutische Fachkraft im Dreikönigs-Kindergarten), Caritas-Vorstand Dieter Fühner, Caritas-Abteilungsleiter Stefan Gude, Stadt-Jugenddezernent Raimund Gausmann und Kindergartenleiterin Linda Keller.
"Wir bekennen uns klar zur Inklusion behinderter Kinder in Kindertageseinrichtungen. Dennoch wird der Bedarf am Fortbestand und an den qualitativen Standards der heilpädagogischen Einrichtungen gesehen", betonten Caritas-Vorstand Dieter Fühner und der Jugenddezernent der Stadt Rheine, Raimund Gausmann, beim Besuch des FDP-Landtagsabgeordneten Alexander Brockmeier im Dreikönigs-Kindergarten der Caritas Rheine.
Der FDP-Landespolitiker Alexander Brockmeier nahm die Einladung in die Kindertagesstätte für Kinder mit und ohne Behinderungen gern an, um sich auch über die aktuellen Entwicklungen der heilpädagogischen Kindertageseinrichtungen zu informieren. Auf Landesebene gibt es weiter Planungen, die heilpädagogischen Kindertageseinrichtungen zu inklusiven Kindertageseinrichtungen zu entwickeln. Die Folge wäre, dass alle Kinder, auch Kinder mit Behinderung oder besonderem Förderbedarf, einen Regelkindergarten besuchen. Und hier sehen sowohl das Jugendamt der Stadt Rheine als auch die Caritas Rheine als Träger heilpädagogischer Kindertageseinrichtungen die Entwicklung mit Sorge.
Raimund Gausmann betonte, dass für die heilpädagogische Betreuung der Kinder "ausreichend Zeit und Personal mit fachlichen Qualifikationen sicherzustellen ist. Dazu zählen auch angemessene Gruppengrößen. Einzelne Kinder haben einen Förderbedarf, der nur in kleinen Gruppen mit entsprechend qualifiziertem Personal gedeckt werden kann". "Es ist wichtig, den Gedanken der Inklusion fortzuführen, jedoch müssen die individuellen Bedürfnisse der Kinder eine hohe Berücksichtigung finden. Und das sowohl in heilpädagogischen als auch in additiven Gruppen. Die Wahlmöglichkeit muss bestehen bleiben", erklärte Dieter Fühner. Dabei verweist er auch auf die Erfahrungen der Inklusion im Schulbereich, die von ,oben angeordnet‘ wurde und am Ende zu viel Verunsicherung geführt hat.
Viele heilpädagogische Kindertageseinrichtungen haben bereits zusätzlich ein inklusives additives Angebot entwickelt. In diesen Gruppen erfolgt eine inklusive Betreuung und gemeinsame Förderung von Kindern mit und ohne Behinderung. An dieser Entwicklung wird auch stetig weitergearbeitet, dennoch ersetze diese Angebotsform keine notwendige Förderung in heilpädagogischen Gruppen. Auch Alexander Brockmeier sprach sich für die Notwendigkeit der bedarfsgerechten individuellen Förderung aus, die die Bedürfnisse des Kinders in den Focus nehmen müsse. "Wir wollen die Qualität die Kitas verbessern, damit jedes Kind seine Talente entdecken und entwickeln kann und dazu gehören auch verschiedene Konzepte.", sagte Brockmeier. Bei der Inklusion dürfe nicht das Tempo, sondern müsse die Qualität im Vordergrund stehen. "Inklusion bedeutet nicht, alle Fördereinrichtungen aufzulösen. In erster Linie gehe es darum, an welchen Orten eine bestmögliche Förderung von jungen Menschen erfolgen kann."