Gebetsfahnen aus Tibet
Die Weihnachtszeit ist ja für die meisten Christen eine sehr traditionsreiche Zeit. Es gibt viele verschiedene Weihnachtsbräuche. Wir haben überlegt, dieses Jahr für unsere Adventsfeier einen buddhistischen Brauch aufzugreifen - und zwar das Hissen von Gebetsfahnen, wie man sie im tibetischen Kulturraum und im Himalaya findet.
Menschen jeglicher Herkunft hissen diese Fahnen beispielsweise zu Hochzeiten, offiziellen Anlässen, aber auch in Zeiten von Krankheit und um Pech und Unglück fernzuhalten. Die Fahnen sind farblich in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet. Blau steht für den Himmel, weiß für die Luft oder die Wolken, rot für das Feuer, grün für das Wasser und gelb für die Erde.
Auf die Fahnen wurden Mantras gedruckt, die für das Glück aller fühlenden Wesen mit dem Wind in die Welt hinausgetragen werden sollen. Auf einigen Fahnen sieht man auch das Windpferd, das hilft, um die Gebete und Wünsche besonders wirksam in den Himmel zu tragen. Nach der Überzeugung der Tibeter sind die Wünsche im Himmel angekommen, wenn die Fahnen verwittert sind. Sie müssen also so lange hängen bleiben und können dann verbrannt werden.
Traditionell werden beim Hissen der Fahnen Gebete gesprochen und Räucherstäbchen verbrannt. Bei unserer Weihnachtsfeier im Haus St. Antonius haben wir das etwas abgewandelt, indem wir Wunderkerzen verteilt haben. Die Teilnehmer konnten diese anzünden und dabei an ihre eigenen Wünsche denken oder an die Wünsche, die sie für andere hatten.