Elisabeth Nagelschmidt von der Wohnberatung der Caritas Rheine berät Pflegebedürftige und Angehörige in der häuslichen Umgebung zu erforderlichen und sinnvollen Anpassungen der Wohnung.
Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Arbeit von Pflegkräften auf Intensivstationen, in Krankenhäusern und in Pflegeheimen gerade jetzt besonders im Fokus. Zudem wohnen dreiviertel aller pflegebedürftigen Personen zu Hause und werden dort von Angehörigen und Mitarbeiterenden der ambulanten Pflegedienste, wie den Sozialstationen der Caritas Rheine, gepflegt, versorgt und betreut. Auch diese Pflegekräfte sind beispielsweise durch die Einhaltung der Hygienemaßnahmen besonders gefordert.
Ambulante Pflegekräfte dürfen die Wohnungen der Patienten nur mit Schutzkleidung betreten und auch Gespräche und die Pflege müssen mit Mundschutz stattfinden. Neben den Pflegekräften spielen auch die vielen pflegenden Angehörigen eine große Rolle bei der Versorgung von hilfe- und pflegebedürftigen Personen im häuslichen Umfeld. Ohne deren Einsatz könnten viele pflegebedürftige Personen nicht zu Hause wohnen bleiben. Pflegende Angehörige leisten somit auch einen großen gesellschaftlichen Beitrag.
Die wenigsten Wohnungen sind ausreichend barrierefrei ausgestattet und aufgrund der baulichen Bedingungen ist eine häusliche Pflege deutlich erschwert. Insbesondere im Badezimmer stellen Badewannen, hohe Duschen, zu niedrige Toiletten, zu schmale Türen oder fehlende Haltegriffe ein Hindernis dar. Oft ist auch insgesamt zu wenig Platz im Badezimmer vorhanden. Aber auch Treppenstufen innerhalb und außerhalb der Wohnung sind oft nur schwerlich zu überwinden. In diesen Fällen hilft die Wohnberatung der Caritas Rheine.
Zur Erleichterung und Ermöglichung der häuslichen Pflege gibt es heute viele Hilfsmittel. Diese werden teilweise von den Krankenkassen übernommen. Hierzu zählen Rollatoren, Badewannenlifter, Duschstühle, Pflegebetten, Rampen oder Hausnotrufgeräte. Diese Hilfsmittel können in der Regel vom Arzt verordnet werden. Die Lieferung und Montage übernimmt dann ein Sanitätshaus. Wenn diese Hilfsmittel nicht ausreichen oder passend sind, können pflegbedürftige Personen bei der zuständigen Pflegekasse einen finanziellen Zuschuss von maximal 4.000 Euro für Umbau- und Anpassungsmaßnahmen beantragen. Dieser Zuschuss wird häufig für den Einbau einer bodengleichen Dusche oder dem Bau einer Rampe am Hauseingang in Anspruch genommen. Der Zuschuss muss immer vor dem Beginn einer Anpassungs-oder Umbaumaßnahme bei der Pflegekasse beantragt werden. Weitere finanzielle Unterstützungen für altengerechte Umbaumaßnahmen gibt es auch bei der KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) oder der NRW-Bank.
Bei Pflegebedürftigkeit oder auch bei körperlichen Einschränkungen gilt es, die Wohnung den sich geänderten Bedürfnissen anzupassen. "Neben der Barrierefreiheit ist auch die Beachtung von Bewegungsflächen wichtig. Neben der Erleichterung der Pflege, sollte vor allem aber auch die Erhaltung der Selbstständigkeit das oberste Ziel darstellen", erklärt Elisabeth Nagelschmidt von der Wohnberatung.
Die Caritas-Wohnberatung berät Pflegebedürftige und Angehörige in der häuslichen Umgebung zu erforderlichen und sinnvollen Anpassungen der Wohnung. Im Rahmen der Beratungen werden individuelle Lösungen erarbeitet. Die Wohnberatung kann weiterhin bei der Umsetzung unterstützen und bei Antragstellungen behilflich sein. Die Beratungen sind kostenlos.
Bei weiteren Fragen zur Leistungen der Pflegeversicherung können auch die Caritas-Sozialstationen und die Beratungsstelle für ältere Menschen und deren Angehörige hinzugezogen werden. Die Caritas-Wohnberatung wird von den Landesverbänden der Pflegekassen, der Stadt Rheine und dem Kreis Steinfurt finanziell unterstützt.
Interessierte können sich bei Elisabeth Nagelschmidt unter der Telefonnummer 05971 862-348 oder per E-Mail unter wohnberatung@caritas-rheine.de melden.