|
|
|
Die Teilnehmer des „Dialoges der Kulturen“ fördern und fordern ein gemeinsames Miteinander der Kulturen. Im Bild (unten v. l.) Stefanie Ruf, Priya Selvanayagam, Alexandrina da Silva, Rukiye Kaya, Anna Klümpers (Mitte v. l.) Irina Zimmermann, Melek Calisici, Rita Leifker, Valarmathy Johajehath, Thayakaran Saravanamuthu (oben v. l.) Manuel Moreira, Larissa Friesen, Ralf Grünewald und Elke Zeitner. Es fehlen: Anna Probst, Andrej Kitzmann, Vania Gomes Ribeiro. |
Rheine. cpr.
Was passiert, wenn sich drei Generationen aus fünf unterschiedlichen Kulturen
zum gemeinsamen Dialog treffen? Die Antwort gibt das Projekt „Dialog der
Kulturen" der Migrationsdienste der Caritas Rheine. Alle drei Wochen
treffen sich nun Multiplikatoren von Portugiesen, Türken, Aussiedlern, Tamilen
und von Einheimischen im interkulturellen Begegnungszentrum Centro S. Antonio.
Dabei repräsentieren die Teilnehmer nicht nur ihre Kultur, sondern auch
unterschiedliche Generationen. Für diese Kulturvertreter bedeutet der
untereinander geführte Dialog, sich und andere zu informieren, aufzuklären, zu
sensibilisieren und sich kritisch mit dem ‚Fremden’, aber auch dem ‚Eigenen’
auseinander zu setzen.
Seit Ende des vergangenen Jahres gibt es hierzu interessante und lebhafte
Treffen oder Workshops. Die Teilnehmer lernen sich gegenseitig kennen und
erfahren, wie und warum sie nach Deutschland gekommen sind. Nach und nach
vertieft sich der Dialog und die Kulturvertreter erfahren mehr über die
Lebensumstände in den Heimatländern. Dabei entstehen immer wieder Diskussionen
über die in Deutschland gemachten Erfahrungen und über die Vor- und Nachteile
der eigenen und der fremden Kultur. „Anhand der persönlichen Berichte und
Erklärungen sind eigene und fremde Kulturen viel erlebbarer und es lassen sich
Vorurteile einfacher überwinden“, beschreibt Nelson Rodrigues, Teamleiter der
Caritas-Migrationsdienste die gemachten Erfahrungen.
„Das Ziel dieser Maßnahme ist die Schulung zum so genannten Kulturdolmetscher“,
ergänzt Elke Zeitner, zuständige Mitarbeiterin für dieses Projekt. „Es geht
darum, dass wir in Rheine viele Menschen haben, die nicht nur die eigene Kultur
im Blick haben, sondern über ‚interkulturelle Kompetenzen’ verfügen“, verbindet
Rodrigues mit diesem Projekt auch den Wunsch, die Teilnehmer für gesellschaftliche
Aufgaben in unterschiedlichen Gremien gewinnen zu können, wie zum Beispiel für
das Forum Migration oder für den nächsten Integrationsrat. Denn schließlich gilt
Deutschland als ein Einwanderungsland, in dem Menschen verschiedener nationaler
und kultureller Herkunft miteinand
er leben. „Diese Vielfalt bedeutet ein großes Potential für unsere Gesellschaft. Dafür muss jedoch aus einem beziehungslosen Nebeneinander ein gemeinsames Zusammenleben werden und dafür müssen wir voneinander wissen, andere Kulturen kennen und sich gemeinsam austauschen“, so Rodrigues. Somit ist der Dialog untereinander und unter den Kulturen eine unverzichtbare Voraussetzung für ein gemeinsames Miteinander. Diesen Standpunkt vertritt auch die Migrationssozialarbeit in Nordrhein-Westfalen und sucht nach innovativen Konzepten. Aus diesem Grund fördert das Ministerium des Landes NRW verschiedene Erprobungsmaßnahmen, wie zum Beispiel das Projekt „Dialog der Kulturen - vom Nebeneinander zum Miteinander.“