Angesichts der aktuellen Verschärfung der Tonlage in der Migrationspolitik mahnt die Caritas zur Besonnenheit, um die Ängste in der Bevölkerung nicht weiter zu schüren.
Die Caritas Rheine ist Träger von Einrichtungen und Beratungsstellen für Kinder, Jugendliche, Familien, alte und kranke Menschen sowie Menschen in besonderen Lebenslagen. "Wir tragen mit der Arbeit der Dienste und Einrichtungen dazu bei, den sozialen Frieden in der Stadt zu fördern, den Zusammenhalt zu sichern und vor allem auch die soziale Sicherheit zu stärken, auf die die Menschen so sehr angewiesen sind. Darüber hinaus leistet die Caritas Rheine mit dem Fachdienst Migration und Integration, mit dem Centro S. Antonio und mit den anderen sozialen Fachdiensten einen Beitrag zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und Einheimischen in die Gesellschaft", erklärt Dieter Fühner, Vorstand des Caritasverbandes Rheine.
Auch der Deutsche Caritasverband warnt vor den aktuellen Entwicklungen in der politischen Diskussion. Die Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa kommentiert: "Die jüngsten Ereignisse von Magdeburg über Aschaffenburg bis Beelitz verstärken in Deutschland ein Unsicherheitsgefühl, das sich in den letzten Jahren durch Corona, Ukraine-Krieg, Cyberangriffe, Naturkatastrophen und Wirtschaftsschwäche aufgebaut hat. Es ist richtig und notwendig, dass die Politik diese Verunsicherungen ernst nimmt. Tragfähige Lösungen brauchen Augenmaß ebenso wie Entschlossenheit und dürfen die Grundrechte nicht schleifen, denen wir seit 75 Jahren Frieden und Freiheit verdanken", mahnt Welskop-Deffaa.
"Als Caritasverband spüren wir in unseren Einrichtungen die Ängste und Sorgen der Menschen sehr genau. Das beginnt in den Kitas, wo wir überforderten Eltern begegnen, erstreckt sich über die Erziehungsberatung, wo Eltern die Corona-Folgen im Verhalten ihrer Kinder nicht allein bewältigen können und geht bis zu Schuldnerberatungsstellen. Gerade Menschen, die ohnehin schon verletzt und bedrückt sind, können von den Unsicherheiten besonders betroffen sein, das gilt nicht zuletzt auch für Menschen mit Migrationshintergrund", so Fühner.
Politik steht jetzt in besonderer Verantwortung, betont die Caritas. Dazu gehöre nicht zuletzt eine auskömmliche Finanzierung der sozialen Infrastruktur. Es heißt, den Sozialstaat für alle abzusichern. Freiheit und Sicherheit sind in Europa zwei Seiten einer Medaille.