Jacob-Meyersohn-Haus
Das Haus beherbergte in der Nachkriegszeit die Stadtverwaltung und die Polizei. In späteren Jahren diente es der Grüterschule, Schule für Menschen mit Lernbehinderung, und der Volkshochschule.
1988 erwarb der Caritasverband Rheine das denkmalgeschützte Haus. Der Name Jacob Meyersohn geht auf einen körperbehinderten jüdischen Lehrer und Kantor zurück. Durch seinen starken Willen und sein Engagement, aber auch durch die Unterstützung der jüdischen Gemeinde konnte er trotz seiner Behinderung seiner Lehrtätigkeit nachgehen und eine Lebenserfüllung finden.
Die damalige jüdische Gemeinde war in der direkten Umgebung des heutigen Jacob-Meyersohn-Hauses angesiedelt. Mit dem Judentum teilt das Christentum die Verpflichtung, sich um den hilfsbedürftigen Menschen zu kümmern. Der Name des Hauses unterstreicht die Zusammengehörigkeit der Religionsgemeinschaften. Unter Berücksichtigung der historischen Bausubstanz wurde das Jacob-Meyersohn-Haus 1989 von Grund auf saniert und bot von da an 31 Menschen mit Behinderung Wohn- und Lebensraum.
Nach dem Bezug des Anbaus 2011 und einer erneuten Sanierung des Altbaus 2013 bietet das Jacob-Meyersohn-Haus nun in vier Wohneinheiten insgesamt 25 erwachsenen Menschen mit Behinderung ein Zuhause. Die stadtnahe Lage an der Ems fördert die Möglichkeiten der hier lebenden Menschen, in vielfältiger Form am Gemeindeleben teilzunehmen.
Alle Bewohnenden haben ein individuell eingerichtetes Einzelzimmer und teilen sich zu zweit ein Bad. Küche und Wohnraum werden auf den jeweiligen Ebenen gemeinschaftlich genutzt. Zwei Gruppen verfügen über ein der Gruppe vorgelagertes Appartement, das Wohntrainingszwecken, sowie dem Wohnen auf Zeit dient. Neben den Gruppenräumen runden ein Snoezelraum, der Raum der Stille, die Gartenanlagen und Terrassen mit Sitzgelegenheiten das Angebot des Hauses ab.