Alexander Breulmann (links) und Willi Elsenheimer (rechts) treiben die Themen energetische Sanierung, nachhaltige Mobilität und umweltbewusstes Alltagsverhalten in der Caritas Rheine voran.
Der Schutz des Klimas ist in den letzten Jahren zurecht als gesellschaftliche Aufgabe erkannt worden. Der Klimawandel wird mittlerweile auf allen politischen Ebenen thematisiert und die Gesellschaft hat erkannt, dass alle einen Beitrag zum Klimaschutz leisten müssen. Deshalb setzt sich auch die Caritas Rheine dafür ein, sich nachhaltig zukunftsfähig und langfristig tragfähig aufzustellen. "Denn um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ist es nicht nur sinnvoll, sondern nötig, sich eigene Strukturen und Verhaltensweisen anzuschauen und zu bewerten, in welcher Beziehung sie mit der Umwelt stehen, um diese dann möglichst nachhaltig zu gestalten", erklärt Alexander Breulmann von der Stabsstelle Verbandspolitik und Kommunikation der Caritas Rheine.
Die Bearbeitung der Themen wie der energetischen Sanierung und Modernisierung der Gebäude der Caritas in Rheine, des Mobilitätsmanagements sowie der Analyse der Prozessstrukturen im Alltag der insgesamt rund fünfzig Diensten und Einrichtungen an rund dreißig Standorten in Rheine und Umgebung haben in den letzten Jahren einen deutlich höheren Stellenwert zugesprochen bekommen. Neben dieser doch beträchtlichen Zahl an Immobilien und rund 1.500 hauptamtlich Mitarbeitenden ist das natürlich eine Mammut-Aufgabe, die nicht auf die Schnelle gelöst werden kann. Wie stellt man sich so einer Herausforderung?
"Das Gelingen hängt unbedingt davon ab, dass die Mitarbeitenden gemeinsam mit Vorstand und Geschäftsführung an einem Strang ziehen", weiß Breulmann, bei dem die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Caritas Rheine zusammenlaufen. "Das Vorhaben, sich klimaschonender aufzustellen, funktioniert nur, wenn die Mitarbeitenden der verschiedenen Dienste und Einrichtungen diesen Gedanken in den Alltag übertragen", so Breulmann weiter.
In diesem Rahmen ist im zweiten Halbjahr 2022 vom Vorstand ein Prozess angestoßen worden, in dem die baulichen Gegebenheiten drei größerer Einrichtungen der Caritas Rheine in puncto Klimafreundlichkeit nochmal unter die Lupe genommen werden. Die Altenwohnanlagen Caritas-Marienstift und Caritas-Elisabethstift sowie die Caritas-Emstor-Werkstätten für Menschen mit Behinderung sind Schauplätze für die systematische, strukturierte und nachhaltige Instandhaltungsplanung innerhalb der Caritas Rheine.
"Die geplanten Maßnahmen, die die finanziellen Möglichkeiten der Einrichtungen im laufenden Betrieb übersteigen würden, werden unter Verwendung freier Rücklagen der Caritas Rheine unterstützt", erklärt Ludger Schröer, einer der beiden Vorstände des Caritasverbandes Rheine, das Vorgehen. "Anders wäre eine umfassende energetische und umweltfreundliche Sanierung der Gebäude nicht möglich. Durch diese Investitionen sollen neben dem Klimaschutz durch eine verringerte CO²-Bilanz langfristig auch wirtschaftlich relevante Einspareffekte erzielt werden", ergänzt Schröers Vorstandskollege Dieter Fühner.
Um in den Einrichtungen der Caritas auch langfristig klimaschonend und gleichzeitig ökonomisch sinnvoll arbeiten zu können, wird der Ausbau der Photovoltaikanlagen überall dort vorangetrieben, wo es technisch machbar ist und sich langfristig lohnt. Willi Elsenheimer, der in der Stabsstelle Bau und Liegenschaften der Caritas Rheine die Aufgabe des Ausbaus vorantreibt, ist mit der bisherigen Bilanz zufrieden, hat den Blick aber in die Zukunft gerichtet. "Sechs Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 520 Kilowatt sorgen schon heute für selbstproduzierten Strom, der zu großen Teilen für den Eigenverbrauch vorgesehen ist. Die größte Anlage, die in der Edisonstraße auf dem Gelände der Caritas-Emstor-Werkstätten zu finden ist, hat seit der Inbetriebnahme im Jahr 2009 alleine schon 2.200 Tonnen CO² eingespart. Noch in diesem Jahr kommen zwei neue Anlagen an der Overbergstraße auf dem Dach des Sozialkaufhauses "Brauchbar & Co." sowie auf dem Dach des Caritas-Hauses an der Lingener Straße hinzu", so Elsenheimer.
In Sachen Mobilität geht die Caritas Rheine seit Jahresbeginn auch neue Wege. Um die Einrichtungen der Caritas darin zu unterstützen, ihre Mobilitätsstrukturen so nachhaltig sinnvoll und klimaschonend wie möglich zu gestalten, wurde von Breulmann ein Mobilitätskonzept entwickelt: "Dieses nachhaltige, dezentrale Mobilitätsmanagement hilft bei der Betrachtung der Fuhrparks und des Nutzungsverhaltens der verschiedenen Verkehrsmittel. Hier gilt der Grundsatz: Verkehrsvermeidung vor Verkehrsverlagerung auf umweltschonendere Alternativen", berichtet Breulmann. "Ziel all dieser Maßnahmen ist es, den Dienst für die Menschen auch möglichst umweltfreundlich weiterzuführen und unter dem Aspekt des Erhalts von Gottes Schöpfung wirken zu können", so Fühner.
Die Themen energetische Sanierung, Mobilität und Alltagsverhalten sind in den Diensten der Caritas als Potentiale erkannt worden, die es in den nächsten Jahren zu bearbeiten gilt. Gleichzeitig wird durch die Erhebung von verbrauchtem und eingespartem Gas, gefahrenen und vermiedenen Kilometern und produziertem Solarstrom bilanziert, um wieviel Tonnen der CO²-Ausstoß im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr reduziert werden konnte. So soll nachgewiesen werden, dass die Bemühungen um ein nachhaltiges Wirtschaften einen messbaren Mehrwert haben, der bei der Bewältigung der zentralen Aufgabe des 21. Jahrhunderts in die Waagschale geworfen werden kann.