Tina Ostermann (r.) absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr im Franz-Wolters-Haus in Neuenkirchen. Dort unterstützt sie auch Monika Altenhenger im Alltag. Und es macht beiden Spaß.
Er ist einer von zwei Freiwilligen, die sich im Franz-Wolters-Haus in Neuenkirchen, einem Wohnhaus für Menschen mit Behinderung, engagieren. Auch Tina Ostermann absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Wohnhaus. Nach einer Ausbildung zur Industriekauffrau hat sie das Jahr zur beruflichen Orientierung genutzt. "Viele meiner Freunde meinten, dass sie das nicht könnten", erzählt die junge Frau "aber für mich war das eine tolle Chance, zu schauen, ob mir der soziale Bereich liegt."
Sich beruflich orientieren, etwas Praktisches tun, Neues kennenlernen oder ein Jahr Wartezeit überbrücken, die Gründe für einen Freiwilligendienst sind unterschiedlich. Der Dienst wird in der Regel für ein Jahr in einer sozialen Einrichtung absolviert. "Manche kommen für ein halbes Jahr und manche verlängern um sechs Monate", erzählt Maik Engbers, Hausleiter im Franz-Wolters-Haus. Ab 16 Jahren können Freiwillige im Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) tätig sein. Während dieser Zeit sind sie sozialversichert, erhalten ein Taschengeld, Verpflegung und bekommen entstehende Fahrtkosten erstattet.
Das Freiwillige Jahr dient der persönlichen Orientierung. Die Engagierten sammeln vielfältige Erfahrungen und erwerben soziale Kompetenzen. In Beziehungen mit Menschen zu treten, den Dialog zu gestalten, nicht das Trennende, sondern das Gemeinsame entdecken, das sind Erfahrungen aus der täglichen Arbeit. "Menschen mit Behinderung kannte ich vorher kaum und wenn ich welche in der Stadt gesehen habe, dann wirkten sie schon anders auf mich", erzählt Lennard Krehe. "Aber die Bewohner haben mir den Einstieg hier leicht gemacht. So offen wie sie auf mich zukamen, so konnte ich ihnen auch begegnen." Zudem erhalten die Freiwilligen eine Einarbeitung, regelmäßige Anleitung sowie interne Fortbildungsmöglichkeiten.
Im Jacob-Meyersohn-Wohnverbund, zu dem Einrichtungen in Rheine, Mesum und Neuenkirchen zählen, werden Freiwillige in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Sie arbeiten mit Kindern und Jugendlichen, mit Erwachsenen oder mit älteren Menschen. Auch in der Verwaltung und im Fahrdienst kann ein freiwilliges Jahr absolviert werden. Die Freude an der Tätigkeit steht für alle Engagierten im Vordergrund. "Als ich aus dem Urlaub zurück ins Wohnhaus kam, lief mir Monika freudestrahlend entgegen und hat mich ganz fest in die Arme genommen. Sie hat sich so sehr gefreut und auch für mich war das ein tolles Gefühl und ein super Feedback", meint Tina Ostermann.
Sie und Lennard Krehe begleiten die Bewohner des Franz-Wolters-Hauses in allen Bereichen, in denen diese Unterstützung benötigen. Dem einen helfen sie bei der morgendlichen Pflege, ein anderer braucht Unterstützung beim Essen. "Ein Schwerpunkt ist sicherlich die Begleitung der Bewohner in der Freizeit", erklärt Maik Engbers. "Die Freiwilligen unternehmen Ausflüge, sie lesen, singen oder pflegen gemeinsame Hobbys mit den Bewohnern. Manche begleiten die Gruppenangebote, wie die tiergestützte Therapie, das Reiten oder das Schwimmen.
Für die Freiwilligen ist das Jahr ein persönlicher Gewinn, für die Einrichtung ebenso. "Die Freiwilligen ermöglichen Dinge, die sonst zeitlich nicht unbedingt machbar sind", weiß Maik Engbers. "Und außerdem freuen wir uns immer, wenn jemand von außen kommt, neue Ideen einbringt und Lust hat, hier kreativ und engagiert mitzuwirken."
Wer Interesse an einem Freiwilligendienst im Jacob-Meyersohn-Wohnverbund hat, kann sich gerne an Maik Engbers, Telefon 05973 934001 oder per E-Mail: maik.engbers@caritas-rheine.de wenden. Weitere Informationen zum Bundesfreiwilligendienst bei der Caritas Rheine gibt es bei Paula Wehmschulte unter der Rufnummer 05971 862-355 oder per Mail paula.wehmschulte@caritas-rheine.de.
Infos auch unter www.caritas-rheine.de/arbeitsplatzcaritas/freiwilligendienste