Die Dekanatsaltenkonferenz auf dem Gelände des Crematoria Twente.
Das Einäschern zum Beispiel war früher für die Christen ein Tabu, da der Mensch nur als "Ganzes" also mit Leib und Seele wiederauferstehen kann. "Heute darf selbstverständlich eingeäschert werden", so Heinrich Tietmeyer.
In Enschede wurde die Gruppe herzlich mit Kaffee begrüßt, von zwei Ansprechpartnern durch die Räumlichkeiten des Krematoriums und des umliegenden Parks geführt und mit vielen Informationen versorgt. Immer umsichtig und würdevoll um die Trauergesellschaften nicht zu stören, versuchten die beiden Begleiter die große Gruppe in die verschiedenen Trauerräume, die Kaffeestuben und das 16 Hektar große Gelände mit Streuwiesen, Kolumbarium ,Urnenteich, Schmetterlingsparks - einer Trauermöglichkeit für Angehörige ungeborener oder totgeborener Kinder - zu begleiten und entsprechende Hintergrundinformationen zu vermitteln.
Auch der Blick in das Krematorium durfte nicht fehlen: "Am heutigen Tag finden 16 Trauerfeiern statt. Angehörige können auf Wunsch bei der Einäscherung dabei sein", so der ehrenamtliche Ansprechpartner des Krematoriums Ludwig Terstrieb. "Die Urne kann auf dem Gelände bestattet werden, aber auch in den Niederlanden von den Angehörigen mit nach Hause genommen werden." Rund 15 Prozent der Einäscherungen werden von deutschen Angehörigen in Anspruch genommen. Anders als für die Niederländer gilt hier natürlich, dass die Urne den deutschen Gesetzen entsprechend auf dem Park vor Ort oder auf einem Friedhof in Deutschland beigesetzt werden muss.
Die Teilnehmer der Dekanatsaltenkonferenz waren beeindruckt von der Vielfalt der Möglichkeiten auf dem schönen Gelände und des zugleich unkomplizierten und dennoch würdevollen Umgangs mit den Verstorbenen und den Angehörigen. Nach der herzlichen Verabschiedung wurde der Tag im "Landcafe Sellerfeld" mit selbstgebackenem Kuchen und Schnittchen abgerundet, bevor es endgültig nach Rheine ging.