Trafen sich zum Gedankenaustausch in Rheine: (v. l.) Abteilungsleiter Martin Baur-Mainka, Caritas-Vorstand Dieter Fühner, Birgit Klaissle-Walk (Generalsekretärin des Raphaelswerkes) und der Leiter der Beratungsstelle in Rheine, Nelson Rodrigues.
Im Gespräch mit Caritas-Vorstand Dieter Fühner, Abteilungsleiter Martin Baur-Mainka und dem Leiter der Beratungsstelle des Raphaelswerkes für die Diözese Münster in Rheine wurden aktuelle und zukünftige Entwicklungen diskutiert und ausgetauscht.
Im 19. Jahrhundert verließen fast fünf Millionen Deutsche ihre Heimat, um in der Neuen Welt ihr Glück zu suchen. Auch heute träumen viele Menschen davon, ihre Heimat zu verlassen und in der Fremde ein neues Leben zu beginnen. 1871 wurde der "St. Raphaels-Verein" zur Unterstützung der auswanderungswilligen Menschen gegründet, und daraus ist später das Raphaelswerk entstanden.
Obwohl es Deutschland wirtschaftlich gut geht, sind im Jahr 2012 rund 135.000 Deutsche ausgewandert. "Die Gründe können vielfältig sein", so Nelson Rodrigues, Leiter der Beratungsstelle in Rheine. So ist beispielsweise ein persönlicher Neubeginn in einem anderem Land oder eine berufliche Veränderung die Motivation, Deutschland zu verlassen. Die Beratungsstelle Rheine wurde 2005 eingerichtet und ist für die Diözese Münster Ansprechpartner für Auswanderer und Auslandstätige. "In Rheine werden zudem noch Weiterwanderer (Flüchtlinge) beraten", so Martin Baur-Mainka, Abteilungsleiter Soziale Hilfen-Sucht-Psychiatrie im Caritasverband Rheine.
Die Nachfrage an Beratung durch das Raphaelswerk ist hoch und nimmt weiter zu. "Die Ratsuchenden müssen leider mit längeren Wartezeiten rechnen. Anfragen außerhalb des Bistums Münster müssen aufgrund der begrenzten Personalressourcen an andere Beratungsangebote weiter geleitet werden", beschreibt Rodrigues. Für die Gesprächsteilnehmer ist diese Situation nicht zufriedenstellend. "Wir haben das Gespräch auch dazu genutzt, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wie sich die Beratungszeiten für Ratsuchende optimieren lassen", erklärte Caritas-Vorstand Dieter Fühner. "Das Gespräch mit den anderen Diözesen soll nun in Angriff genommen werden, um das Netzwerk Auswanderungsberatung weiter zu stärken", so Fühner. Der Schritt ins Ausland soll nicht in einem unkalkulierbaren Risiko enden, sondern gelingen. Dafür steht auch das Logo des Raphaelswerkes, der Erzengel Raphael als Beschützer der Reisenden und Fremden.