Die Besuchergruppe der Caritas-Emstor-Werkstätten mit den Vertretern der Apetito AG
Die Caritas-Emstor-Werkstätten beteiligten sich kürzlich "Aktionswoche Inklusion Münsterland" mit vielfältigen Aktionen, um Begegnungen zwischen Betrieben und Menschen mit Behinderung zu ermöglichen. Arbeitgeber waren eingeladen, die Werkstätten und deren Aufgaben kennenzulernen. Das Angebot nutzten neben der Apetito AG und der Dyckhoff GmbH auch die Döpfer Schulen Rheine.
Schulleitungen, Betriebsräte und Schwerbehindertenvertretungen waren überrascht, wie produktiv in den Werkstätten an industriellen Aufträgen gearbeitet wird und gleichzeitig berufliche und persönliche Förderung stattfindet. Die Mitarbeitenden der Caritas-Emstor-Werkstätten informierten die Betriebe ausführlich über Möglichkeiten und Förderungen betrieblicher Inklusion, von der alle Beteiligten profitieren können.
Wenige Tage später besuchten Beschäftigte aus den Werkstätten die Produktionen und Lager. Die Mitarbeiter der Betriebe leisteten mehrfach Hilfestellung, wenn ein Rollstuhlfahrer einen Bordstein überwinden musste und erkannten, welche Barrieren es an verschiedenen Stellen im Unternehmen noch zu beseitigen gilt.
Neben Betriebsführungen gab es informative Gespräche und interessante Eindrücke. So durfte die Besuchergruppe bei Apetito das Tiefkühllager bei -24°C betreten und sich ein Bild von den dortigen Arbeitsbedingungen machen. "Hier möchte ich dann lieber kein Praktikum machen" schmunzelte ein Besucher. Zum Abschluss waren alle eingeladen, im neuen Betriebsrestaurant EAT am gemeinsamen Mittagessen teilzunehmen. "Das war für beide Seiten ein tolles Erlebnis und wir wollen diese Zusammenarbeit gerne vertiefen", so Apetito Schwerbehindertenvertreter Martin Rolfes und Betriebsratsvorsitzender José Martins.
Teilnehmende des Berufsbildungsbereichs der Caritas-Emstor-Werkstätten erkundeten verschiedene Nachbarbetriebe im Industriegebiet Kanalhafen. Die Palette der besuchten Unternehmen reichte von der Garten- und Landschaftspflege bis zur beeindruckenden Verarbeitung von Premium-Felgen.
Mit vielen Betrieben pflegen die Caritas-Emstor-Werkstätten bereits langjährige Kooperationen. So arbeitet bei der Apetito AG Markus Terhorst auf einem Außenarbeitsplatz. Er bringt seine fachlichen Kompetenzen als Fahrer in der Essenauslieferung ein und ist inzwischen festes Teammitglied bei Apetito. Seine Einschränkungen werden in Abstimmung mit der Inklusionsbegleitung der Werkstatt angemessen berücksichtigt, so dass alle Beteiligten von dieser Kooperation profitieren.
Die wertvollen Erfahrungen und Einblicke, die die Teilnehmenden während der Besuche sammeln konnten, sorgten im Nachgang für regen Gesprächsstoff.
Während der "Themenwoche Inklusion" waren weitere Besuchergruppen in der Werkstatt zu Gast. Interessant war dabei die vielfältige Zusammensetzung. Die Besuchergruppen kamen aus dem Angehörigenumfeld, von Leistungserbringern der beruflichen Reha, aus Schule/Studium und von Kostenträgern. Ergänzt wurden sie durch die Beteiligten des Werkstattrates, Beschäftigte und Fachkräfte der Werkstatt. So ergaben sich interessante Gespräche. Während der Begegnung und der Beteiligung an den Arbeitsfeldern der Werkstatt gab es einen intensiven und ehrlichen Austausch im Hinblick auf die Entwicklungsthemen der Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Fazit: Es entscheidet der Mensch mit Behinderung. Und es bedarf dann, wenn nötig, Assistenz und Unterstützung.